Hänssler/Naxos 98.163
(62 Min., 05/1996) 1 CD
Welchem Dirigenten würde es keinen Spaß bereiten, bei der Ouvertüre zu Bachs "Bauernkantate" so richtig aufs Ganze zu gehen! Wenn sich da plump ein Tanz an den anderen reiht, wenn die Partitur musikantische Derbheit anstelle feiner Differenzierung einfordert – dann lässt sich auch Helmuth Rilling nicht lumpen und packt zu, dass Bachs augenzwinkernde Persiflage aufs Volksmusikalische so richtig dampft und stampft.
Ansonsten sucht er allerdings eher einen vorsichtigen, eher bedacht- und behutsamen Zugang zu Bachs weltlichen (Gelegenheits-)Kantaten. Liebevoll grundiert er in der "Bauernkantate" Soli und Duette der singenden Protagonisten – und in "Auf schmetternde Töne der muntern Trompeten" gar, der Huldigungskantate zum Namenstag des Kurfürsten Friedrich August III., gibt ihm der profane Kompositionsanlass noch lange keinen Grund, das Stück weniger ernst zu nehmen als Bachs geistliche Kantaten. Im Gegenteil: Strukturelle Klarheit geht den Interpreten hörbar über alles, selbst über eine stärkere Differenzierung des Ausdrucks. Unter den Solisten zählen die Sopranistin Christine Schäfer, der helle Tenor Stanford Olsen und der Bassist Thomas Quasthoff zu den Aktivposten. Chor und Orchester erreichen, sieht man einmal vom Eingangssatz zu BWV 207a ab, wo die Gächinger Kantorei in ihren Einzelstimmen nicht ausreichend homogen wirkt, gute interpretatorische Ergebnisse.
Susanne Benda, 01.01.1970
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