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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Freefall

Regina Carter, Kenny Barron

Verve/Universal Jazz 549 706-2
(69 Min., 12/2000) 1 CD

Es gibt Alben, die selbst den strapaziertesten Berufshörer wieder mit seinem Beruf versöhnen. Alben, die daran erinnern, warum man eigentlich tagein tagaus fast nichts anderes tut, als eine Neuheit nach der anderen zu hören: Weil so ein seltenes Juwel dabei sein könnte, dessen Existenz man anderen Menschen mitteilen möchte.
Dass Regina Carter, die Königin der Jazzgeige, und Kenny Barron, der Baron des Jazzklaviers, trotz des Generationsunterschiedes ein fürstliches Paar abgeben mussten, war vorherzusehen. Doch die Vielfalt des Programms und ihr in jeder Hinsicht meisterliches Zusammenspiel muss mit zum Besten gerechnet werden, was der Jazz in dieser Duo-Kombination zu bieten hat. Während in der klassischen Musik ständig Geiger und Pianisten zu zweit musizieren, sind solche Duos im Jazz wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Die dabei entstandenen überzeugenden Alben lassen sich an den eigenen Fingern abzählen: Klassiker wie Venuti/Hines und Grappelli/Hines oder in jüngster Zeit Pifarély/Couturier gehören etwa dazu. Nun haben wir eines mehr.
Regina Carter und Kenny Barron sind keine Angehörigen eines Stil-Gettos, sondern virtuose Vollblutmusikanten, die mühelos zwischen Swing, Bop und Free pendeln. Vor allem beglückt, dass sie sich als echte Improvisatoren wagemutig auf ihre spontanen Einfälle verlassen (können). Freie Improvisationen ohne Netz und doppelten Boden wie das fast atonale Titelstück servieren sie mit der gleichen schlafwandlerischen, an Gedankenlesen grenzenden Sicherheit des Zusammenspiels wie einfache liedhafte Weisen oder Stücke von Hodges, Monk oder Sting. Mögen sie sich auf Dauer zusammentun!

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


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