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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Sergei Rachmaninow

Klavierkonzert Nr. 3, Sonate Nr. 2, Vier Präludien

David Helfgott, Kopenhagener Philharmoniker, Milan Horvat

RCA/BMG 74321 40378 2
(74 Min.) 1 CD

Anstelle einer Plattenbesprechung: Wenn man nicht wüsste, welche schlimmen Zeiten der bemitleidenswerte David Helfgott durchleben musste, dann würde man seine als „Wiedergeburt eines Genies“ angepriesene „Deutung“ des dritten Rachmaninow-Konzerts nach nur wenigen Takten ärgerlich zur Seite legen. Allein die eklatanten Unsicherheiten in der ersten Solopassage würden einen halbwegs kompetenten Produzenten (oder Tonmeister) von solchen Projekten schleunigst Abstand nehmen lassen, wenn ... ja wenn noch ein letzter Rest von Anstand herrschte.
Es ist hier nicht der Ort, um über die musiktherapeutischen Fortschritte des Patienten Helfgott zu befinden, aber es ist mehr als skandalös, dass manche Marketingstrategen der Klassik-Industrie selbst vor der Zurschaustellung von solchen wehrlosen „Opfern“ nicht mehr zurückschrecken und noch auf den Mitleidsbonus spekulieren.
David Helfgotts traurige Geschichte ist ohne Frage ein Stoff für einen Film, doch gewiss taugt sie nicht dazu, um ihn einer übermächtigen Konkurrenz von ganz normalen Rachmaninow-Interpreten wehrlos auszuliefern. Aber wen interessiert noch, was und wie dieser Mann Klavier spielt, wenn die Medien ihn nur richtig hochjubeln. Hinter der glänzenden Fassade gähnt hier nicht nur die blanke fachliche Inkompetenz, sondern die Abwesenheit letzter moralischer Standards.

Attila Csampai, 01.09.2007


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