Sony SK 63385
(52 Min., 10/1998) 1 CD
Das Arpeggione ist tot. Es lebe das Arpeggione! Schließlich kann sich ein Instrument, das es nicht mehr gibt, auch nicht mehr wehren, wenn sich Bratscher, Cellisten und jetzt gar ein Gitarrist mitsamt streichender Hintermannschaft seiner Literatur bemächtigen - auch wenn diese aus nur einem einzigen Stück besteht. Den bearbeitenden Zugriff John Williams’ rechtfertigt außerdem, dass das 1824 vom Wiener Instrumentenbauer konstruierte Streichinstrument wie die Gitarre in Quarten gestimmt war und auch unter den Namen “Guitare d’amour” und “Gitarren-Violoncello” bekannt war.
Dass ich dennoch, auch nach dem Hören dieser CD, die Fassung von Schuberts Arpeggione-Sonate für Bratsche und Klavier für die beste halte, hat vor allem zwei Gründe: erstens des Streichorchesters oft gefühlsduselige Weichzeichnung und Süßlichkeit - und zweitens die Unfähigkeit der Gitarre, vor allem bei langen Haltetönen oder Legato-Phrasen, den Ton eines Streichinstrumentes auch nur annähernd angemessen darstellen zu können. Zwar versucht es John Williams immer wieder mit munteren Tonrepetitionen und spielt auch ansonsten seine virtuosen Tugenden und klangfarblichen Möglichkeiten wirkungsvoll aus. Doch insgesamt verkommt hier Schuberts subtiler kammermusikalischer Gesang zu einem Show- und Schmalzstück. Bei Giuliani schließlich fehlt oft die Präzision im Zusammenspiel zwischen Solist und Orchester.
Susanne Benda, 31.03.1999
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