Berlin Classics/Edel 001759 2 BC
(114 Min., 11/2002, 5/2003) 2 CDs
Das Erfreuliche an diesem Doppelalbum: Die schöne Idee, Texte von Goethe mit Vertonungen seiner Gedichte zu verbinden. Das Betrübliche: Die Ausführung der Lieder durch den einst fantastischen Bariton Andreas Schmidt ist massiv beeinträchtigt durch dessen stimmliche Probleme, die sich seit einigen Jahren bemerkbar machen und offenbar nicht in den Griff zu bekommen sind; müde, matt und unbeweglich klingt dieses einst so prachtvolle Material. Somit kann die an sich sehr viel versprechende Liedauswahl u. a. mit Schuberts "Erlkönig", "Willkommen und Abschied" und "Rastlose Liebe", Wolfs "Rattenfänger" und "Grenzen der Menschheit", aber auch Kompositionen der Mendelssohn-Geschwister und Beethoven sowie einer Busoni-Gruppe nicht optimal zur Geltung gelangen.
Ganz anders verhält es sich mit dem Vortrag der Texte: Gut gewählte Ausschnitte u.a. aus "Dichtung und Wahrheit", "Faust", "Wilhelm Meisters Lehrjahre", hervorragend gelesen von Hans-Jürgen Schatz, korrespondieren auf gewinnbringende Weise mit den vertonten Gedichten. Gelegentlich stehen sie auch in fruchtbarem Widerspruch zur musikalischen Version der Lyrik: So sind im Programmteil über "Goethes Auffassung von der Liedvertonung" gerade die Wolf- und Busoni-Lieder eigentlich eine posthume Provokation, denn sie hätten Goethe sicher nicht gefallen. Goethes Verständnis von Musik, geprägt durch den Austausch mit seinem einzigen Duz-Freund und Berater Zelter, wird doch meistens gnadenlos überschätzt.
Michael Wersin, 11.10.2003
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