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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Bye-Ya

Steve Lacy-Trio

Free Lance/Sunnymoon 025
(63 Min.) 1 CD

Diese schlicht-raffinierten Phrasen, diese Mini-Motive, dieser trocken-verträumte Ton! Nur wenige blasen heute noch so unverkennbar ihr eigenes Saxofon, komponieren noch so unverkennbar ihre eigenen Tunes wie der Erneuerer des Soprans. Zugleich abstrakt-innovativ und roots-bewusst, mit einer Essentialität, die irgendwo zwischen Kinderlied und Monk, zwischen Paul Klee und japanischem Haiku zu liegen scheint, hat er sich, relativ unbemerkt, in die Reihen der ganz Großen gespielt.
Das Trio-Album mit seinen langjährigen Weggefährten Jean-Jacques Avenel (b, kora) und John Betsch (dr) ist in mehrfacher Hinsicht charakteristisch: Für Irene Aebi, die schon über ein Vierteljahrhundert bei ihm singt, hat er wieder getragene orientalisierende Kantilenen beigesteuert, die näher am Chanson als am eigentlichen Jazzgesang sind. Typisch auch, daß er seit den fünfziger Jahren immer wieder die gleichen Monk-Themen auslotet (hier „Trinkle Tinkle“ und „Bye-Ya“). Und wie sooft finden sich Widmungsstücke.
Alles wie gehabt? Wenn schon, ich möchte das Album nicht missen. „Prayer“, auf dem Lacy und Avenel so eine tiefe Intimität erreichen, dass Betsch sich dezent fast zurückzieht, gehört zu den anrührendsten Titeln dieses Jahres.

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


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