Der eine gehört zu den profiliertesten Saitenartisten nicht nur in Europa, der andere war bislang ein unbeschriebenes Blatt (jedenfalls für mich - nobody is perfect). Unter dem schmucklosen Titel „Duet“ brennen die beiden ein gitarristisches Feuerwerk der Extraklasse ab. Poptitel wie Cindy Laupers „Time After Time“ oder Steve Wonders „Isn’t She Lovely“ kommen in neuem Klanggewand daher, und das alte Swing-Schlachtross „Stompin’ At The Savoy“ erfährt eine Frischzellenkur. Lagrènes temperamentstrotzender Musettewalzer „Made In France“ fehlt ebenso wenig wie die Verneigung vor den Übervätern Django Reinhardt („Douce Ambiance“) und Wes Montgomery („Road Song“).
Clevere Arrangements, die jedem Stück eine besondere Stimmung verleihen, und der intime Klang zweier akustischer Gitarren, wunderbar eingefangen, bezaubern vom ersten bis zum letzten Titel. Da wird nicht nur gezupft, sondern auch auf die Decke geschlagen und über die Saiten gewischt, wird neben dem harmonischen und melodischen auch das perkussive Potenzial des Instruments ausgelotet. Die gelegentlich ausufernde Virtuosität Lagrènes erfährt durch Lucs bedächtigeres, ideenreiches Spiel das nötige Korrektiv. Zusammen gelingt den beiden eine Gitarren-CD, die nicht nur die Freunde der Saitenkunst begeistern dürfte.
Jürgen Schwab, 31.12.1999
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