Weichgezeichneten Schmusejazz suggeriert die Gestaltung von Peter Lehels neuester CD. Jedenfalls macht diese Verpackung von vornherein klar, dass es sich bei den vom Quartett des Tenorsaxofonisten und Klarinettisten vorgetragenen "Balladen" nicht um Jazz-Balladen im klassischen Sinne handelt, bei denen sich der Solist im Vortrag als Geschichtenerzähler beweist. "Ballad" ist hier einfach die Bezeichnung für Stimmungsgestaltung im Sinne von Elegie, wie einer der Titel aus Lehels Feder denn auch trefflich heißt.
Kuscheln steht ebensowenig auf dem Programm wie erdiges Bluesfeeling, vielmehr malt Lehel Stimmungsbilder auf der Grundierung von Standards, von Eigenkompositionen, von traditionellen Melodien aus Korea - wobei er überzeugend jeglichen Exotismus meidet - und von ungarischen Weisen, die er zusammen mit Streichern des Stuttgarter Kammerorchesters weitgehend aus sich selbst wirken lässt. Kein Wunder also, dass hardcore Jazzfeeling so richtig nur bei den Gastbeiträgen des Harmonikaspielers Jens Bunge, der Sängerin Lilly Thorton und des Flügelhornisten Herbert Joos aufkommt.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
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