Allzu unbemerkt und bisweilen nur in limitierter Auflage hat Lajos Dudas in den neunziger Jahren eine Fülle hörenswerter Alben vorgelegt: von Kammer-Jazz im Geist des Cool Jazz mit dem Gitarristen Philipp van Endert bis zur Weltmusik mit Howard Johnson offenbart der in Deutschland lebende Jazz- und Klassik-Klarinettist aus Budapest auf ihnen eine erstaunliche Bandbreite, die ihn geradezu zum Brückenbauer zwischen musikalischen Lagern prädestiniert.
Was er auf “Chamber Music Live”, einem Bonner Konzert des Jahres 1990, mit dem Altisten Sebastian Buchholz und der türkisch-bulgarischen Sängerin Yldiz Ibrahimova zwischen moderner Komposition, freier Improvisation und osteuropäischer Folklore musiziert, läßt sich kaum schubladisieren: Bartók, Bebop und Bulgarisches, Friedliches und Freches, tanzt und träumt, reibt und schmiegt sich aneinander, daß es eine Lust ist! Aus berückenden Unisono-Linien entwickeln sich verzwickte Triologe zwischen den orientalesken Vokalisen der Vier-Oktaven-Stimme Ibrahimovas, den Free-Eskapaden Buchholzens und Dudas, dessen quirliges, fantasiereiches und blitzsauberes Klarinettenspiel allein ihm schon einen Platz in der Jazzgeschichte sichern würde.
Marcus A. Woelfle, 30.04.1997
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