home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Basie and Beyond

Quincy Jones, Nestico Orchestra

Qwest/Warner Jazz 0 9362 47792 2 3
(64 Min.) 1 CD

Der Mann besitzt einen Riecher für den Zeitgeist. Ohne diese Gabe wäre Quincy Jones schon in den fünfziger Jahren nach dem Bankrott einer Europatournee gescheitert. Dass er Platten von Jacques Brel und Charles Aznavour produzierte, rettete ihm die Existenz. Als Produzent von Michael Jacksons größten Alben wurde er reich, und als Erfinder der Fernsehserie „Prince From Bel Air" verdiente er weiter gutes Geld. Jetzt, wo sich in den USA das Interesse der swingenden Jazztradition der fünfziger Jahre zuwendet, setzt er sich mit einer fantastischen Big-Band-Produktion an die Spitze des Revivals der Großformationen. Und wie!
Drei Titel seines legendären, 1961 eingespielten Big-Band-Albums „The Quintessence" hat er raffiniert überarbeitet. Den Kontrabass ersetzte ein Elektrobass, und die Bläserarrangements wurden noch um einige Quäntchen komplexer, als sie ohnehin schon waren. Im knackigen, präsenten Klang spiegelt sich zudem die Erfahrung aus den Pop-Produktionen. Die Hälfte der Arrangements schrieb Jones selbst; der Rest stammt von Sammy Nestico, dem Co-Leader der mit hyperperfekten Studiomusikern besetzten Big Band. Auch er griff auf einige seiner Klassiker zurück, darunter „Ya Gotta Try", das als „Ya Gotta Try ... Harder" tatsächlich noch an Energie zulegt.
Mit „Basie and Beyond" ehren die beiden einen der Giganten unter den Big-Band-Chefs, Count Basie (1904-1984). Die swingende Fülle der ausgebufften Bläsersätze erinnert an die besten der für den Count geschriebenen Arrangements. Das Quincy-Jones-Sammy-Nestico-Orchestra schafft das Kunststück, den traditionellen Big-Band-Klang so raffiniert zu modernisieren, dass das alte Feeling erhalten bleibt. Die CD hat das Zeug, ein Big-Band-Klassiker zu werden.

Werner Stiefele, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top