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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Gioachino Rossini

Il barbiere di Siviglia

Vesselina Kasarova, Reinaldo Macias, Nicolai Ghiaurov u.a., Orchester der Oper Zürich, Nello Santi

TDK DV-OPBDS
(161 Min., 4/2001) Dolby digital, DTS, PCM-Stereo; PAL 16:9

"Das Meisterwerk zündender mediterraner Komik vereint sich hier mit der graziösen Ausgelassenheit des Sängerensembles, die sich vor allem durch die perfekte Synchronisation von Musik und Gestik auszeichnet." So preist der Pressetext diese DVD an. Wer die Dokumentation der "Barbier"-Inszenierung anschaut und anhört, die der Zürcher Produktionsleiter Grischa Asagaroff gemeinsam mit Nello Santi am Dirigentenpult im März 2001 verantwortete, wird sich allerdings fragen, ob mit der euphorischen Feststellung tatsächlich das gemeint ist, was hier zu sehen ist.
Denn tatsächlich ist in dieser Inszenierung weitaus mehr langweilig und starr denn ausgerechnet graziös, und Übereinstimmungen zwischen Musik und Szene konnte ich kaum entdecken. Wäre nicht die hübsche Fächer-Konstruktion auf Luigi Peregos Bühne, welche die drehbare Spielfläche in erfreulich variabel bespielbare Abteile gliedert, und verliehe nicht die immer wieder herausragende Vesselina Kasarova der Rosina eben jenen Charakter, jenes Fundament, jene warme Fülle und jene Beweglichkeit, die Rossinis Mezzo-Heldinnen lebensnotwendig brauchen: Das Ganze wäre schlicht langweilig.
Wohl gibt der Tenor Reinaldo Macias (von gelegentlichen Irritationen in der Höhe einmal abgesehen) einen anhörbaren Almaviva, und Manuel Lanzas Figaro ist spielfreudig und zumindest so lange stimmschön und genau, bis anspruchsvollere Koloratur-Strecken Stimmschönheit und intonatorische Genauigkeit unterminieren. Doch sowohl Carlos Chausson als leider ziemlich gesichtsloser und nicht besonders seniler Bartolo als auch Nicolai Ghiaurov als Basilio singen gerade mal brauchbar.
Und Theater ereignet sich allenfalls im Orchestergraben. Was an Gefuchtel und an gestelztem Gehabe stattfindet, ist jedenfalls keines. Von Personenführung merkt man nichts, und dass der Herr Graf mit einem Roller auftritt, während Figaro ein feines Motorrad auf die Bühne schiebt, macht die Sache auch nicht interessanter. Nur die Umlaute und das scharfe s in der deutschen Untertitelung sehen manchmal richtig lustig aus.

Susanne Benda, 01.09.2007


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