Naxos 8.551091
(75 Min., 12/2000) 1 CD
Telemann, ach ja. Und dazu noch Flöten. Ein bisschen schmeckt die Mischung schon nach Spaghetti mit Tomatensoße, behaupte ich, bekenne mich zu meinen Vorurteilen gegenüber dem Komponisten im Besonderen und ein bisschen auch gegenüber der Flöte im Allgemeinen. Ob Letzteres daran liegt, dass eines meiner Kinder erst Blockflöte spielte und dann auch noch zur Querflöte wechselte, wollen wir jetzt nicht weiter diskutieren.
Zugeben muss ich allerdings, dass der Blockflötist Daniel Rothert, dass vor allem aber das Kölner Kammerorchester unter Helmut Müller-Brühls Leitung hier überraschend feinwürzig abschmeckt - und dass ihre Pasta Biss hat und Charakter. Mit Schwung und Präzision tastet sich das Orchester vor allem an den rhythmischen Kanten der Musik (in den schnellen Sätzen) entlang, spricht und dialogisiert es lebendig - und der Solist sorgt nicht nur für virtuose, sondern auch für wunderschön schwingende, singende Wirkungen (in langsamen Sätzen und Passagen wie etwa den Andante-Einschüben des "Air à l'Italien" in der a-Moll-Suite für Blockflöte und Streicher).
Überhaupt lassen sich, je länger man dieser Aufnahme lauscht, durchaus Argumente für Telemann finden: Seine Art des "vermischten Geschmacks" schmiedet oft stilistisch sehr Unterschiedliches zusammen - eine Kette von Kontrasten, deren Wechsel sehr spannungsreich sein kann. Aber glauben Sie jetzt bloß nicht, ich würde allein deshalb das mit den Spaghetti und der Tomatensoße zurücknehmen. Das bestätigt sich bestimmt beim nächsten oder spätestens beim übernächsten Mal.
Susanne Benda, 31.05.2001
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