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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Fourth World

James Emery

Between The Lines/EFA 10190-2
(66 Min., 5/2001) 1 CD

Das erste Stück kommt ziemlich cool daher, erinnert an die Kollaboration von Billy Bauer mit Lee Konitz. Beim Gitarrensolo ändert sich dieser Eindruck schnell: Wie von Charlie Parker behauptet wurde, er kopiere Lester Youngs Linien, nur doppelt so schnell, so könnte man hier von dem Gitarristen James Emery sagen, dass er Lee Konitz in Double Time spielt. Der dritte Titel der CD beginnt wie eine Zwölftonkomposition und mündet nach kammermusikalischem Erkunden des freitonalen Raums in ekstatischem Free-Jazz-Getöse. James Emery klingt jetzt irgendwie nach Cecil Taylor, nur eben auf der akustischen Gitarre.
Ungefähr zwischen diesen Polen bewegt sich die Platte und mit ihr die restlichen Mitstreiter dieser Session, als da wären: Drew Gress (b), Judi Silvano (voc) und Joe Lovano, hier nicht nur auf sämtlichen Holzblasinstrumenten, sondern - Overdub macht's möglich - auch auf Schlagzeug und verschiedenen Perkussionsinstrumenten. Das macht er nicht zum ersten Mal, und er macht es ziemlich gut, wie er überhaupt einen gewichtigen Beitrag zur CD liefert, nicht zuletzt mit vier von insgesamt neun Kompositionen.
Gewöhnungsbedürftig, obwohl handwerklich ohne Tadel, ist Judi Silvanos klassischer Sopran in diesem Zusammenhang. Höchst erstaunlich ist das Gitarrenspiel von James Emery. Mit atemberaubender Virtuosität kontrastiert er Hochgeschwindigkeitsläufe mit Akkordclustern und Geräuschhaftem. Der Mann ist ein genaues Hinhören wert, auch wenn er es einem mit seiner Neigung zur Hyperaktivität nicht gerade leicht macht.

Jürgen Schwab, 01.09.2007


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