Auch an seinem siebenundsechzigsten Geburtstag ließ es sich der Grandseigneur des modernen Pianos nicht nehmen, seinen Arbeitsplatz im New Yorker “Village Vanguard” aufzusuchen, um dort allerfeinsten Triojazz zu zelebrieren. Nur geben weder das Beiheft noch die CD-Rückseite irgendeinen Aufschluß darüber, ob seine langjährigen Sekundanten Peter Washington und Lewis Nash, denen man die innige Verbundenheit mit ihrem Chef positiv anmerkt, zugegen waren; viel eher würde man einen Soloabend vermuten.
Doch sei’s drum: Der Güte der gebotenen Musik tut diese Unterlassungssünde keinen Abbruch. Wie es sich an seinem Ehrentag gehört, konzentriert sich Flanagan auf seine Lieblingskomponisten Dizzy, Duke, Thad Jones und Tom MacIntosh und das, was er neben einem anderen Detroiter - Barry Harris - als letzter authentisch beherrscht: das teils introspektive, teils extrovertierte, dabei noch in den flottesten Gangarten präzise artikulierte Bebop-Piano.
Mátyás Kiss, 31.12.1998
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