Sony CD 93 115
(56 Min., 6/1999, 5/2001) 1 CD
Angesichts der inzwischen arg herunter gerittenen Violin-Schlachtrösser von Tschaikowski und Bruch mag man ein “Nicht schon wieder!” auf den Lippen haben. Doch spätestens mit dem Einsatz der Solo-Violine wünscht man die eigene Voreingenommenheit zum Teufel. Was sich mit den ersten Tönen unüberhörbar einstellt, festigt sich schnell zur Gewissheit. Natürlich drängt uns Frank Peter Zimmermann mit seiner ungeheueren Formungsintensität, mätzchenfreien Rhetorik, sprachnahen Beherrschung des Ausdrucks (oder - wenn man so will - mit seinem stets präsenten Verantwortungsbewusstsein vor der Musik) aus der Position des berieselungswilligen in die des (ein)gespannt miterlebenden Hörers.
Bei Tschaikowski steht er mit seinem Bemühen nicht so verlassen da wie seinerzeit bei Lorin Maazels desinteressiertem Dirigat. Sowohl Manfred Honeck mit dem Oslo Philharmonic Orchestra als auch Paavo Berglund mit dem Royal Philharmonic Orchestra verflechten ihre Rollen mit denen Zimmermanns zu einer hochkomplexen Einheit.
Fazit: die bestgearbeitete Interpretationen beider Konzerte seit Jahren. Wer Frank Peter Zimmermanns Weg und Entwicklung in den letzten Jahren im Konzertsaal verfolgt hat, kann nur hoffen, dass wesentliche Teile seines heutigen Repertoires - als Gewinn für uns alle - auf CD festgehalten werden.
Wolfgang Wendel, 01.09.2007
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