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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Richard Wagner

Vorspiele und Ouvertüren

Philharmonisches Orchester Niederlande, Yakov Kreizberg

Pentatone/Codaex PTC 5186 041
(75 Min., 7/2003, 8/2003) 1 CD

Würde in dieser Publikation jetzt die leserfreundliche Ein-Wort-Kritik eingeführt, müsste man sich bei dieser (SA)CD wohl für "opulent" entscheiden. Abgesehen von dem reichlichen Tschingderassabum, in die sich die "Rienzi"-Ouvertüre (sowieso) steigert, geht es Yakov Kreizberg und den Niederländischen Philharmonikern (deren Chef er zurzeit ist) zunächst vorrangig um ein prächtiges orchestrales Klangbild. Kein Effekt wird ausgelassen, keine Stimme und kein Instrument, die nicht aus dem Gewirr herauszuhören sind. Die Ouvertüren zum "Fliegenden Holländer" und zu den "Meistersingern" bekommen so etwas selbstständiges, wirken vom dramatischen Werk losgelöst - was durchaus in der Absicht der Interpreten liegen mag.
Zweite Auffälligkeit sind Kreizbergs recht gedehnte Tempi. Das bringt mit sich, dass etwa die Streicherkaskaden in der "Tannhäuser"-Ouvertüre sich in einzelne Töne auflösen lassen, wo bei anderen Interpretationen nur eine Art schmutziges Glissando zu hören ist. Spätestens aber beim Vorspiel zu "Tristan und Isolde", gefolgt von "Isoldes Liebestod" ist das Gummi überdehnt, und statt musikalischer Spannung erwartet einen hier eine wohlklingende Ödnis.
Letztlich ist es eine Frage des Geschmacks, vielleicht auch der Stimmung, ob man sich für diese Aufnahme begeistert, mit der die neue SACD-Fünfkanal-Anlage mal richtig ausgefahren werden kann, eine Aufnahme, die hemmungslos in den Klängen und Klangbildern schwelgt, oder ob man feiner gezeichnete Linien bevorzugt. Eine Aufnahme wie fünf Stück Sahnetorte hintereinander, aber bitte mit Schampus statt Kaffee.

Matthias Reisner, 01.09.2007


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