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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Giovanni Battista Bassani

La morte delusa

Ensemble La Fenice, Jean Tubéry

Opus 111/Harmonia Mundi OPS 30332
(62 Min., 8/2001) 1 CD

Giovanni Battista Bassani (1657-1716) bekleidete im Lauf seines Lebens mehrere Kapellmeisterposten innerhalb Italiens und war außerdem Mitglied und musikalischer Leiter der "Accademie filharmonica" und der "Accademie della morte". Für letztere schrieb er das Oratorium "La morte delusa", dem sich Jean Tubery und das Ensemble La Fenice auf dieser CD widmen.
Ein hervorstechendes musikalisches Merkmal dieses Stücks ist die ausgiebige obligate Verwendung eines Zink, dessen Part große Virtuosität auf diesem Instrument erfordert - Jean Tubery verfügt darüber in reichem Maße. Musikgeschichtlich gesehen ist ein so umfassender Einsatz des bereits im Aussterben begriffenen Instruments obendrein eine Besonderheit.
Von Interesse ist außerdem der Text des Oratoriums, der vor dem Hintergrund des Sieges über die Türken als Dialog zwischen Luzifer und dem Tod einerseits sowie der Gerechtigkeit (Giustizia), des Ruhmes (Gloria) und der Frömmigkeit (Pietà) gestaltet ist. Luzifer und Tod beklagen die große Zahl im Heiligen Kampf gestorbener und damit für die Hölle verlorener Menschen; die anderen drei argumentieren Kraft der Eigenschaften, die sie als Allegorien vertreten, beherzt dagegen und rücken ihren beiden hochfahrenden Widersachern den Kopf zurecht.
Dies geschieht musikalisch sehr ansprechend auf der Basis von Rezitativen und Arien, begleitet von einem kleinen Streicherensemble, Laute, Orgel und Cembalo, bereichert und angeführt immer wieder durch das virtuose Zink-Spiel. Unter den Sängern überzeugen vor allem der Altist Philippe Jaroussky (La Gloria), der Tenor Francois Piolino (La Giustizia) und der Bassist Jean-Claude Sarragosse (Lucifero) durch ausdrucksvolle und technisch souveräne Interpretationen ihrer Partien. Die Altistin Daniela del Monaco (La Morte) hat leider massive Probleme mit einem Registerbruch, der sie sängerisch und damit auch interpretatorisch stark einschränkt.

Michael Wersin, 01.09.2007


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