Virgin/EMI 7243 5 45342 2 5
(64 Min., 1/1998) 1 CD
Dass ein Lehrer seinen prominentesten Schüler überlebt, ist schon ungewöhnlich genug. Wenn er dann noch in einer Ode auf den Tod des Adepten dessen herausragende Qualitäten besingen und instrumental umspielen lässt, dann ist das allerdings noch besonderer. Was John Blows 1695 komponierte "Ode On The Death Of Mr Henry Purcell" betrifft, so ist einschränkend immerhin zu bemerken, dass Blow die hymnischen Suaden in John Drydens Textvorlage auf ein (vor allem wohl ihm selbst) erträgliches Maß zusammenstrich und herabminderte.
Wenn man das Stück hier hört, dann wird deutlich, dass sich die sinnlichen melodischen Reize von Purcells Musik durchaus auf Vorbilder und Wegbereiter zurückführen lassen. Dies herauszuarbeiten, ist das Konzept der Einspielung: Da erlebt man Blow und Purcell im Wechsel - und begreift auf diese Weise etwa, wie Prinzipien vokaler und instrumentaler Stimmführung aufeinander Einfluss nahmen.
Gérard Lesne ist dort, wo er sich nicht in allzu vielen (historisch womöglich korrekten, aber heute doch manieriert wirkenden) Verzierungen ergeht, ein glänzender Interpret voller spürbarer Leidenschaft für den Vollklang des englischen Frühbarock. Steve Dugardin leistet ihm akzeptablen Beistand. Und das Ensemble Canzona lässt die Klänge von Blockflöten, Gambe, Theorbe, Cembalo und Orgel auf sehr sprechende Weise lebendig werden. Dass Elisabeth Joyé (etwa in Blows g-Moll-Fuge) eines der klangschönsten Cembali spielt, das ich in letzter Zeit gehört habe, passt zum überaus positiven Eindruck dieser CD.
Susanne Benda, 27.04.2000
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