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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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A Night In Tunisia

Art Blakey, Jazz Messengers

Blubird/BMG 09026-63896-2
(75 Min., 4/1957) 1 CD

Wie das Begleitheft vermerkt, enthält diese CD, die drei der fünf LP-Titel in zwei Versionen anbietet, den gesamten Nachlass einer Ausgabe der Jazz Messengers, die in dieser Form nur im Frühjahr 1957 bestand: Im Gegensatz zu späteren Sextettbesetzungen Blakeys, die als dritten Bläser einen Posaunisten hinzuziehen, beschäftigt diese zwei Saxofonisten - außer Jackie McLean am Alt noch den ihn wenig später ablösenden Neuzugang Johnny Griffin am Tenor, die beide zu diesem Zeitpunkt bereits eigene Platten vorgelegt hatten.
Trompete bläst Bill Hardman, die Klaviertasten drückt Sam Dockery, und den Bass zupft Spanky DeBrest. Dockery und DeBrest verschwanden kurz darauf in der Versenkung - dies waren ihre einzigen Momente im Rampenlicht der Jazzgeschichte. Bill Hardmans etwas hausbackenes Spiel konnte zwar weder seinem Vorgänger Donald Byrd noch seinem Nachfolger Lee Morgan das Wasser reichen, dafür war es ihm dank solider Verankerung im Hardbop-Idiom vergönnt, noch mehrfach mit Blakey, aber auch mit Mingus zusammenzuarbeiten.
Anders als die Genannten scheinen mir McLean und Griffin zu ihren eigenen Produktionen meist spannendere Beiträge zu liefern als die aus heutiger Sicht doch etwas routiniert abgespulten Soli bei den Messengers, deren hier verewigte, eindimensional druckvolle Ausgabe einen disziplinierenden "musical director" vom Format eines Benny Golson oder Wayne Shorter schmerzlich vermissen ließ.
Trotzdem kann man sich dem polyrhythmischen Feuer, dass die ganze Band in dem schon 1954 auf "A Night At Birdland" verewigten Titelstück Gillespies entfacht, ebensowenig entziehen wie dem enthusiastischen Schlagzeugspiel Blakeys insgesamt, der gerade an der Schwelle seiner fruchtbarsten, mit "Moanin'" (1958) eröffneten Periode stand.

Mátyás Kiss, 01.09.2007


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