Innerhalb kurzer Zeit konnte sich der junge Nürnberger Lutz Häfner in die Spitzenklasse deutscher Tenorsaxofonisten spielen. Bei seinem ersten Album verließ er sich auf die Begleitung etablierter Amerikaner - dass er aber auch in unserem Lande nicht auf adäquate Partner zu verzichten braucht, beweist er hier mit dem Pianisten Michael Flügel, dem Bassisten Markus Schieferdecker und dem Schlagzeuger Dejan Terzic, in dessen Sunday Night Orchestra Häfner zu wohlverdientem Ruhm kam. Der Trompeter Tim Hagans wirkt hier nicht wie ein prominenter Ausleih-Ami, sondern eher wie ein echtes Mitglied der bestens aufeinander eingespielten Band.
Das Repertoire besteht ausschließlich aus Originals - zeitgenössischer Post-Bop der experimentelleren Strömung. Häfners Tenorton und auch der bewegende Klang seines Soprans sind expressiv und modulationsfähig, seine Improvisationen charaktervoll und spannend, seine Technik tadellos. Kurz, sein Spiel hat alle Bestandteile, die einen Senkrechtstarter ausmachen. Als Amerikaner wäre er zweifellos schon ein prominenter "Young Lion".

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007

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