Arte Nova 74321 72107 2
(57 Min., 6/1999) 1 CD
Das muss ja nun wirklich nicht sein. Bei vielen Komponisten gibt es unter den kleineren Gelegenheitswerken Interessantes zu entdecken – diese CD zeigt, dass dem bei Richard Strauss kaum so ist. Was hier 1999 bei den Strauss-Tagen Garmisch-Partenkirchen mitgeschnitten wurde, ist nichts als wilhelminisch fetter Pomp, interpretiert mit ständigen Koordinationsschwierigkeiten und aufgenommen in ziemlich verwaschener Akustik.
Hatte man in Garmisch nichts anderes zu tun, als ausgerechnet Strauss´ „Olympische Hymne” für die Spiele 1936 aufzuführen, mit der Strauss bewies, dass er sich ohne Probleme in das miefige Pathos der braunen Machthaber einfühlen konnte? Der mitgeschnittene Applaus zeigt, dass man sich dafür auch heute noch begeistern kann. Dass Strauss die Hohlheit dieser Musik entweder nicht begriff oder duldend in Kauf nahm, erschüttert genauso wie die Tatsache, dass er den Auftrag zu einer solchen Komposition überhaupt annahm.
Ähnlich überflüssig ist die Einspielung des „Festlichen Präludiums” für die Einweihung des Wiener Konzerthauses und des „Feierlichen Einzugs”, der für die Ritter des Johanniterordens geschrieben wurde (der Autor des Beiheft-Textes hat die Kommentierung dieses Stückes vergessen): Beides Musik, nach der kein Hahn krähte, stände nicht der Name Richard Strauss auf den Partituren. Eher hörenswert sind die nicht als Gelegenheitsmusiken gedachten Stücke „Wanderers Sturmlied” op. 14 sowie die Balladenvertonung „Taillefer” op. 52 nach Uhland.
Oliver Buslau, 09.03.2000
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