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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Amongst The People – Live At The House Of Tribes

Wynton Marsalis

Blue Note 4 77133-2
(67 Min., 12/2002) 1 CD

Eigentlich war es gar nicht vorgesehen, den Mitschnitt der Session vom 15. Dezember 2002 im House of Tribes, einem Theater in Manhattan, zu veröffentlichen. Der Mitschnitt war für den Vater des japanischen Bassisten Kengo Nakamura gedacht. Doch dann jammte die Band so vergnügt, dass sich Wynton zu aberwitzigen Trompetensoli aufschwang und auch der Altsaxofonist Wes Anderson äußerst inspiriert blies. Die Rhythmusgruppe wurde vom Pianisten Eric Lewis zusammengehalten – nur er war lange Jahre Partner von Wynton Marsalis. Mit dem Bassisten Kengo Nakamura hatte der Trompeter auch schon zusammen gespielt, während er den Schlagzeuger Joe Farnsworth nur vom Hörensagen als begnadeten Swinger kannte. Diese Rhythmusgruppe agiert souverän und (fast) ohne Missverständnisse: So soll es bei Clubgastspielen sein. Wynton Marsalis streicht den weltverbindenden Sessioncharakter in Interviews zur Platte auch gebührend heraus. Dies wirkt fast, als wolle er das jahrelang gepredigte Hohe Lied der Komposition durch ein Hohes Lied auf die Session ergänzen. Sie konzentrierten sich auf die Standards "Just Friends", "You Don’t Know What Love Is", "Donna Lee" und "What Is This Thing Called Love" sowie die selten gespielte Thelonious Monk-Nummer "Green Chimneys". Einzig "Just Friends" weist in der Soloabfolge Längen auf. Dafür entschädigt der Rest, denn Wynton Marsalis nutzt die Stücke für Soli, in denen er herrlich rau und supersanft ins Horn stößt, mit halb geöffnetem Ventil Zwischentöne erzeugt, Vibrato schwingen lässt und druckvoll klar schmettert. Dabei offenbart er einen derart großen Fundus an Klängen, wie ihn wohl derzeit kein zweiter Trompeter beherrscht. Eine pumpend rockende New-Orleansnummer "2nd Line" beschließt den Konzertmitschnitt mit Witz und Energie.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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