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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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The Thelonious Monk Story

Rufus Beck

HOER/ZYX 9001, ISBN 3-86549-333-5
(148 Min.) 1 CD

Seit Jahren zeichnet der RONDO-Autor Marcus A. Woelfle für die Zusammenstellung und Annotation der Birthday-Celebration-Ausgaben von ZYX verantwortlich, jenen CD-Sets also, die mit Material aus dem großen, aber letztlich doch begrenzten Fundus der von ZYX betreuten Lables die Lebenswege der Großen des Jazz nachzeichnet. Angesichts des anhaltenden Trends zum Hörbuch war es eigentlich nur folgerichtig, dass jetzt dieses Konzept in Richtung Hörbuch erweitert wurde.
Im Falle Thelonious Monks, dieses erratischen Genies des modernen Jazz, hat man bei ZYX das Glück, bis auf die bedeutenden Einspielungen des Frühwerks bei Blue Note, über alle wichtigen Aufnahmen von den Anfängen bis zur Ausformung des legendären Quartetts mit Charlie Rouse zu verfügen. Die Apotheose des Monk-Sounds in Quartett-Besetzung, also jener Formation mit Charlie Rouse und Ben Riley, fiel dem lizenzbedingten Zwangsverzicht zum Opfer. Doch angesichts der Prestige- und Riverside-Schätze mit Sonny Rollins, John Coltrane, Gerry Mulligan, Miles Davis und Milt Jackson wiegt das gering.
Umfassend informativ und dabei wohl gegliedert ist der Text, der zu Gehör gebracht wird. Monkologen allerdings könnten einwenden, dass Woelfle sich in den Fällen, bei denen die Forschungslage zu Monk längst nicht eindeutig ist, fast immer für die mystifizierende oder Geniekult betreibende These entscheidet. Doch dies zu bekritteln ist Beckmesserei angesichts des trefflichen und atmosphärisch dichten Lebens- und Wirkensporträts.
Den Textvortrag besorgt Rufus Beck, dabei sind die Textabschnitte zwischen ausführlichen Klangbeispielen eingebettet. Becks Vortragsstil lässt sich als versachlichte Variante des fesselnden Behrendt'schen Bedeutungsraunens beschreiben - und leider folgt er mitunter auch den eigenwilligen Auffassungen, die der Jazzpapst von der englischen Aussprache hatte. Es ist schon ein Ärgernis, wenn ausgerechnet bei einem derartigen Projekt die einfach nicht totzukriegende falsche Zischlautaussprache von Gillespie, Vorname Dizzy, penetrant perpetuiert wird; hier gilt eben die Lautvariante wie in "give". Für Texthörer im eigenen Kopf ist der Wortbeitrag im Booklet nachzulesen. Eine zweite CD beinhaltet unverstellt die wunderbaren, klassischen Aufnahmen aus dem ZYX-Fundus.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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