Der Jazz verjüngt sich permanent durch den Crossover mit anderen Genres. Marc Moulin, in jüngeren Jahren zunächst swingender, dann jazz-rockender Pianist und Keyboarder, fühlt sich bei den langsam pulsierenden, basslastigen Klängen des Lounge Jazz hörbar wohl. Seine Band passt hervorragend in jene Clubs, in denen Cocktails und kleine Bierflaschen das Lebensgefühl zum cool Parlieren und Flirten definieren. Dunkle Bassfiguren, ein nervöser Schlagzeugpuls und jede Menge Sounds stammen aus der Elektronik. Über sie erhebt sich in sechs der zehn Titel die hauchige, dabei warme Stimme von Christa Jérôme, die Textzeilen wie "Music is my husband, but rhythm is my lover" singt. Auf "Me And My Ego" und "Le Bruit De L’Ombre" ist Marc Moulin selbst mit trockenem, an die coolen Filmhelden der 1950er Jahre erinnerndem Sprechgesang zu hören. Ansonsten würzt Bert Joris einige Stücke mit Trompetensounds, die von Miles Davis‘ zwischen heiß und kalt schwankenden Dämpfersounds beeinflusst sind. Fabrice Alleman steuert auf den Saxofonen weitere Klangfarben bei, und der Gitarrist Philip Catherine sorgt in zwei Titeln für zusätzliche melodische Bewegung. Marc Moulin sorgt jenseits der Loops und Samples mit Hammondsounds für jazziges Feeling. Das Crossover funktioniert.

Werner Stiefele, 01.09.2007

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