Das Cover sticht grell in die Ästhetik der siebziger Jahre und ist dabei trefflicher Ausdruck der Musik, die der brasilianische Perkussions-Tausendsassa Airto Moreira hier mit den „Gods Of Jazz“ zelebriert. Er fand, dass er in den kalifornischen Studios etwas träge geworden sei, vermisste die brodelnde Szene in New York und dachte wehmütig an die Spontansessions, an denen er dort auf der Loftszene in den siebziger und achtziger Jahren teilgenommen hatte. Es gelang ihm,
B&W Music für seine Idee zu begeistern, mit Freunden aus alten New Yorker Tagen wieder so spontan wie einst zu musizieren. Dazu lud er sich die „Jazzgötter“ Chick Corea und Herbie Hancock sowie die Bassisten Stanley Clarke und Mark Egan nach Los Angeles ein.
Frei und spontan, aber doch intuitiv harmonischen Patterns folgend, gingen die Freunde ans Werk. Da wird mal kräftig an „Return To Forever“ erinnert und dann wieder lustvoll jazzrockend agiert. Vermeintlich leere Geläufigkeit kriegt doch immer die Kurve zu nachtragendem Sinn. Für den sorgen wiederholt der Saxofonist Gary Meek oder der Gitarrist Hiram Bullock, die ihre Beiträge nachträglich kongenial aufs Band spielten. Ein wahres Kleinod ist „Nevermind“: Zu äußerst sensiblen Klavierexkursionen Herbie Hancocks spielt Stanley Clarke einen hinreißenden Kontrabass (!), und in enger Verzahnung begeistert das feinnervige Drum-Set-Spiel des Leaders.
Thomas Fitterling, 31.05.1996
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