Michael Riessler, der Ulmer Klarinettist und Saxofonist mit Wohnsitz in Frankreich, liebt ungewöhnliche Instrumentationen. Bekannt ist seine Integration der Drehorgel in den Jazz, in eine Musik, die sich eigentlich solcher instrumententypischen Festlegung entzieht. Sie gelingt, weil mit Pierre Charial ein hoch intelligenter Musiker das Kurbelinstrument bedient und weil Riesslers Musik ein Grenzgang ist. Klassischen Vierer-Swing mit Bass und Schlagzeug gibt es nicht. Auch auf Riesslers neuem Album „Orange“ nicht.
Über sehr orientalisch anmutenden Ostinati der Drehorgel bewegt sich die Musik in kreisartigen Ornamenten von Klarinette und Akkordeon. Melismen von Elise Carons Sopran sorgen für Bewegung. Das Ganze ist gedacht als Referenz an den französischen Denker Georges Perec, dessen Nähe zum Surrealismus wohl auch die Zitrone als Orange auf dem Cover entspringt.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.