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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Swing Kings

Wolfgang Schlüter, Simon Nabatov, Charly Antolini

ACT/Edel Contraire 9298-2
(72 Min., 9/1996) 1 CD

Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen zwanzigjährigen Jungjazzern, die Marsalis-gerecht die Musik etwa eines Cannonball Adderley pflegen, und Mittsechzigern, die ein Fest mit der Musik ihrer Jugendzeit feiern. Im Jazz geht es um Vitalität und Authentizität, und da gibt es auch so etwas wie authentische Nostalgie.
Das Trio Swing Kings mit dem Vibrafonisten Wolfgang Schlüter, dem Pianisten Simon Nabatov und dem Schlagzeuger Charly Antolini, ist mit den Worten seines wortgewaltigen Produzenten Michael Naura "nostalgisch bis in die Haarspitzen". Aber bei aller Nähe zu Lionel Hampton, Art Tatum und Buddy Rich, die man sich dem Spielideal des legendären Benny-Goodman-Trios verpflichtet vorzustellen hat, ist da diese schwer fassbare Qualität des Authentischen, die sich in mächtig abgehendem Swing ausdrückt.
Oscar Peterson sprach einmal vom "will to swing"; dieser Wille führt bei Wolfgang Schlüter zu einer weitgehenden Beschränkung auf die Hampton-Fassette seines großen Ausdruckschatzes. Charly Antolini legt sich mit dem ausschließlichen Gebrauch der Besen eine ähnliche Beschränkung auf. Simon Nabatov dagegen gelingt es am Klavier, diese Selbstbeschränkung zu transzendieren. Er besitzt eine Technik, die mit allen Errungenschaften der hohen russischen Klavierkunst gesegnet ist, und sein Formenrepertoire verfügt über das gesamte Spektrum der Jazzklaviergeschichte. Ohne Bass auskommen zu müssen ist ihm reizvolle Lust, um so richtig aufzuspielen und seinen Tatum und Teddy Wilson auch einmal ins Spiegelkabinett moderner respektvoll ironischer Reflexion zu führen.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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