Die Zeiten der weichgespülten Soft-Fusion-Produkte, auf denen der Produzentenname größer prangte als der der Musiker, ging zu Ende, als der Bassist Ron Carter 1979 dieses Album aufnahm - mit dem Saxofonisten Joe Henderson, dem Pianisten Chick Corea, dem Schlagzeuger Tony Williams und einem um zwei Holzbläser erweiterten Blechbläsersatz. Das Quartett, mit akustischem Klavier besetzt, knüpfte durchaus an die warmklingenden lyrischeren Seiten der vorausgehenden Epoche an, doch die Bläserarrangements von Wade Marcus verweisen auf progressive Arbeiten des Straight-Ahead-Jazz der sechziger Jahre.
Eigentlich ist ja auch Ron Carters Piccolo-Bass, den er als Soloinstrument in Ergänzung zu seinem Begleitkontrabass einsetzt, ein Erbe der sechziger Jahre. Damals versuchte er noch mit dem Cello, allerdings mit fragwürdiger Intonation, dem Bassbereich ein eigenes Soloregister hinzuzufügen. Jetzt ist sein lyrisch behendes Spiel auf dem kleineren Bassinstrument überzeugend und ein gelungenes Pendant zu Joe Hendersons spröde eigenwilligen und doch so logisch selbstverständlich sensiblen Linien. Chick Coreas Beiträge sind angenehm verhalten und Tony Williams am Schlagzeug gehorcht raffiniert dem Auftrag der Unaufdringlichkeit.
Thomas Fitterling, 01.03.2001
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