Jay Jay Johnson, der (im doppelten Wortsinn) erste Posaunist des modernen Jazz, hat unendlich viel für den Jazz getan. Seinen Rang muß er weder sich noch uns beweisen. Er kann es sich leisten, ein Album vorzulegen, auf dem er ganz in den Hintergrund tritt. Zwar hat er die meisten Kompositionen mit Meisterhand selbst beigesteuert, doch hält er sich solistisch und thematisch erstaunlich zurück. Boshafte Zungen werden behaupten, weil dem Greis - einer der letzten überlebenden Bebopper der ersten Stunde - die Kraft fehle. Doch dafür liefert sein Spiel kaum Anzeichen.
Es geht ihm hier um seine “Heroes”: seine Frau Carolyn (als trüb-verträumter Walzer bildet sie Alpha und Omega des Albums) und Größen wie Monk, Coltrane, Davis und Wayne Shorter, der auch einen kurzen Gastauftritt hat. Shorters Solo klingt noch bewegender, wenn man weiß, dass es von einem frisch Verwitweten stammt. Ein Hauch von Melancholie liegt auf diesem so ganz und gar nicht “heroisch” tönenden Alterswerk, auch über den Beiträgen der jüngeren Sidemen, als da sind die Pianistin Renee Rosnes, der Saxofonist Dan Faulk, der Trompeter Don Sickler, der Bassist Rufus Reid und der Schlagzeuger Victor Lewis.
Marcus A. Woelfle, 31.01.1999
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