Einen völlig eigenständigen Weg der Coltrane-Nachfolge beschritt Archie Shepp auf seinem Album “Four For Trane” mit einem pianolosen Sextett, dem unter anderem der Posaunist Roswell Rudd angehörte sowie der Ornette-Coleman-Schlagzeuger Charles Moffett, dessen Tod am 14. Februar dieses Jahres nahezu unbeachtet blieb. “Four For Trane” hat seit 1964 nichts von seiner Modernität eingebüßt. Obwohl Shepp hier Kompositionen Coltranes interpretierte, Coltranes Tenor-Sound damals allgemein vorbildlich geworden war (man höre nur Wayne Shorter oder Charles Lloyd), ging das von Coltrane arrangierte Debüt seines jungen Freundes in eine ganz andere Richtung: Berstend wie Eddie Lockjaw Davis, vibratoreich wie Ben Webster und an Rollins geschult, brachte Shepp den dramatischen Sound der Coleman-Hawkins-Schule beißend verfremdet in diesen Kontext ein.
Marcus A. Woelfle, 01.03.1997
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