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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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In Pursuit Of The 27th Man

Horace Silver

Blue Note/Capitol 5 35758 2
(41 Min., 10/1972, 11/1972) 1 CD

Kaum zu glauben, aber selbst zwei Jahrzehnte nach Markteinführung der CD gibt es immer noch gute Platten von bekannten Musikern, die bislang nicht digitalisiert wurden. "In Pursuit Of The 27th Man" gehört in diese Kategorie. Da jedoch Horace Silver während seiner achtundzwanzig Jahre bei Blue Note - von 1952 bis 1980, als das Label vorübergehend dicht gemacht wurde - ungezählte Alben realisierte, kann man dies fast verstehen. Beispielsweise legte Silver in den Siebzigern, als Rock und Fusion regierten, unter dem Titel "United States Of Mind" eine Trilogie von Vokalaufnahmen nach selbst verfassten, weltanschaulich orientierten Texten sowie einen fünfteiligen Zyklus in ganz unterschiedlichen Großbesetzungen vor, die sein Quintett um einen Chor, Bläser etc. verstärkten. Ich brauche kaum zu erwähnen, dass diese eigensinnigen Projekte keine zweite Auflage erlebten.
Diese Aufnahme hingegen führt Silver und uns eher zurück zu seinen Wurzeln in den sechziger Jahren, als er auf seinen Hardbop-Alben gerne zwei verschiedene Besetzungen mischte. Bei der einen stellen Horace Silver, Bob Cranshaw und Mickey Roker das Begleittrio für die schon damals nicht mehr ganz unbekannten Brecker-Brüder. Die hatten 1969 unter dem Namen Randy Breckers debütiert ("Score") und mit Billy Cobham die frühe Rockjazz-Combo "Dreams" aus der Taufe gehoben. Hier machen sie solide Musik, die zum Fingerschnippen einlädt, aber gegenüber früheren Quintetten Silvers keine Neuerungen bietet.
Die restlichen Titel bestreitet ein Quartett. Der aufstrebende Vibrafonist David Friedman sorgt für eher ungewohnte Farben in dem erdigen Silver-Umfeld. Siebzehn Jahre war es her, dass Silver auf Milt Jackson getroffen war ("Quartet", siehe Rezension); Friedman, der auch als klassischer Perkussionist ausgebildet ist, bringt einen ungleich moderneren, luftig-kühlen Ansatz hinein, der zu den tiefschwarzen Klängen Silvers einen spannenden Kontrast bildet.

Mátyás Kiss, 01.09.2007


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