Dieses Album gibt großen Anlass zur Freude. Lee Konitz’ schwere gesundheitliche Belastung vor einem Jahr hat sich auf sein Spiel nicht negativ ausgewirkt. Im Gegenteil: Sein Sound hat sich seither sogar wieder etwas aufgelichtet und sein Spiel klingt nicht mehr so melancholisch. Seine Kreativität hat nicht nachgelassen. Zwei typische und - zumindest für mich - neue Themen beschert er uns (neben älteren Originals und Standards): "For Hans" und "LT", die vermutlich seinen Kollegen aus der Hoch-Zeit des Cool Jazz, Hans Koller und Lennie Tristano, gewidmet sind.
Die erste Hälfte des Albums bestreitet Konitz mit dem ausgeglichen, ebenmäßig musizierenden Gitarristen Peter Bernstein und einem recht ruhigen Bass-Duo-Team, das traumhaft aufeinander eingespielt ist: Steve Gilmore und Bill Goodwin. Das ist alles schön ausbalanciert, vielleicht ein bisschen zu reibungslos, doch ansprechend. Mehr Bewegung kommt ins Spiel, als in der zweiten Hälfte der junge Saxofonist Mark Turner das Spiel betritt. Er erweist sich als inspirierter und inspirierender Sparringspartner für Lee Konitz, da er ebenso gern das Offensichtliche meidet und sich durch seltsam verlaufende Linien windet.
Turner steht Konitz' alter Ego Wayne Marsh in Sound und Konzeption überraschend nahe, ohne als junger Postcoltranianer je die geringste Gefahr zu laufen, lediglich Einstiges zu duplizieren. Die friedliche Herausforderung durch Turner ist Konitz noch oft zu wünschen, gibt es doch so wenig junge (und aktive alte) Musiker, die der Tristano-Schule nahe stehen.
Marcus A. Woelfle, 14.06.2001
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