Eines der ungewöhnlichsten Impulse-Alben ist wohl "Mingus Plays Piano. spontaneous compositions and improvisations”. Da stellte sich 1963 der exzentrische Baßtitan und Komponist, der rabiate Bandleader mit Ellington-Komplex und Geschick für Kollektivimprovisation, überraschend als feinsinniger, introspektiver Klaviersolist vor. Mingus komponierte am Klavier und spielte das Instrument oft auf Proben, aber selten im Konzert. Seine großen Vorbilder Jelly Roll Morton und Duke Ellington waren ja auch Pianisten. Morton hatte den “latin tinge” als wichtiges Element des Jazz definiert, und davon ist Mingus Klavierspiel stärker durchtränkt, als man erwarten würde. “Myself When I Am Real” heißt eine Improvisation des Genies mit der Persönlichkeitsspaltung. Ihr spanisch-orientalisches Flair findet ein Echo in “Meditations For Moses”. Neben diesen intimen Improvisationen finden sich eine kuriose Hymnen-Paraphrase, Standards sowie impressionistische Ausdeutungen von Mingus-Kompositionen, die wir orchestral im Ohr haben.
Marcus A. Woelfle, 01.03.1997
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