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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Juan García de Salazar

Officium et Missa pro Defunctis

Capilla Peñaflorida, Josep Cabré

K617/harmonia mundi 162
(72 Min., 1/2004) 1 CD

Der spanische Komponist Juan García de Salazar (1639-1710) verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Zamora, wo er über vierzig Jahre lang den Posten des maestro di capilla bekleidete. Er komponierte ausschließlich geistliche Musik und erneuerte während seiner Amtszeit umfassend das liturgische Repertoire der Kathedrale von Zamora. Auf der vorliegenden CD präsentiert die Capilla Peñaflorida ein Requiem Salazars, flankiert von Vertonungen einiger Teile der Exsequien, der Matutin des Totenoffiziums und der Absolutio post missam; bei den hier eingespielten Psalmen, u. a. dem Invitatoriumspsalm 94, handelt es sich um mehrstimmige Vertonungen von Versen, während die Antiphonen choraliter vorgetragen werden. Konsequenter durchkomponiert sind vor allem die Teile des Requiems: Sie gehen nach gregorianischen Initien stets in einen mehrstimmigen Satz über, der lediglich in Einzelfällen den Cantus firmus in sich aufnimmt. Kompositionstechnisch gesehen bewegt sich Salazar durchgehend im stile antico barocker Prägung, d. h. in einer meist polyphonen, passagenweise auch homophon-deklamatorischen Satzweise in Anlehnung an die Klassische Vokalpolyphonie, allerdings auf der die Vertikale betonenden Basis eines Basso Continuo (eine konzertierende Vertonung mit obligaten Instrumenten verbot sich wahrscheinlich wegen des ernsten Anlasses). Insgesamt ist Salazars Musik nicht übermäßig aufregend: Die kleingliedrig imitatorischen Abschnitte gleichen sich ebenso wie die vorkommenden Kadenzen. Als weitgehend vorbildlich bezüglich Intonation und Klangkultur kann hingegen die Ausführung durch die Capilla Peñaflorida unter Leitung von Josep Cabré bezeichnet werden. Man nimmt sich der Werke Salazars mit größtmöglicher Akkuratesse und Professionalität an, aber auch dieses Engagement kann zumindest Teile dieses Repertoires nicht über den Rang von Gebrauchsmusik hinaus heben.

Michael Wersin, 01.09.2007


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