Arte Nova/BMG 74321 77633 2
(70 Min., 4/2000) 1 CD
Nein: Exotisch ist diese Musik nicht. Nicht für uns. Dafür haben wir schon zuviel von Leo Brouwer gehört, und dafür kennen wir mittlerweile die lateinamerikanische Gitarrenmusik schon zu gut. Schließlich bildet diese in ihrer immer wieder faszinierenden Mischung aus nationaler (im Falle Kubas zusätzlich noch afrikanischer) Folklore und traditionellen westeuropäischen Kompositionstechniken heute eines der solidesten Standbeine der Gitarren-Literatur.
Dass der 1948 in Havanna geborene Kubaner Tulio Peramo hierzulande noch völlig unbekannt ist, will der Gitarrist Johannes Tonio Kreusch mit dieser CD ändern. Tatsächlich stellt er einen Komponisten vor, der nicht nur ungemein poetisch, sondern außerdem noch sehr idiomatisch für die Gitarre zu schreiben versteht - und das, obwohl er (was bei Gitarre-Komponisten selten ist) dieses Instrument überhaupt nicht beherrscht. Sieht man einmal von den "Aires de la tierra" (also: den "Liedern von der Erde" - eine anmaßende Anspielung?) ab, die über die Ausstrahlung hübscher Vokal-Miniaturen nicht hinauskommen, dann gelingt Peramo insgesamt eine zwingende Synthese aus landeseigenen und aus Europa importierten, weniger avantgardistischen denn impressionistisch angetönten Ausdrucks-Ideen - nicht nur für Gitarre allein, sondern auch für die ungewöhnliche Kombination von Streichquartett und Gitarre, die hier glücklicherweise ganz und gar nicht an Boccherini erinnert.
Susanne Benda, 02.11.2000
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