Konzerte der Pianistin Myra Melford sind ein Erlebnis. Die Amerikanerin versteht sich meisterlich dar-auf, Spannungsbögen aufzubauen und diese durch Wechsel in Dynamik, Rhythmik und Tempo in mehrere Segmente zu gliedern. Im Trio mit dem Bassisten Mark Dresser und dem Schlagzeuger Matt Wilson – das alle drei Vornamen mit M beginnen, erklärt den Bandnamen – entstehen konsequent gegliederte Stücke, die dank des impulsiven, kraftvollen Spiels an das Erbe des "Free Jazz" erinnern, ohne tatsächlich "free" zu sein. Im Gegenteil: Trio M kokettiert zwar mit Brüchen und hat ein Faible für ungewöhliche Sounds – aber alles innerhalb einer perfekt durchdachten Dramaturgie. Die sieben Stü-cke verfügen über markante Eckpunkte und wiederkehrende Themen, über präzis vorbereitete Breaks und kunstvoll arrangierte Neustarts. Dabei greifen sie – wie in "Naive Art" und "Modern Pine" – auf den Blues zurück, verschmelzen im Titelstück pointilistische Klangtropfen mit Flächen und Strichen und schichten in "FreeKonomics" impulsive Rhythmen und häufig wechselnde Grundfiguren übereinander. So unterschiedlich die sieben Stücken ausfallen, verbindet sie die Fähigkeit des Trios M, aus impulsi-ven Passagen und zurückgenommenen Momenten packende Spannungsbögen aufzubauen.
Rondo Redaktion, 04.01.2008
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