Naxos 8.553390
(62 Min., 6/1996, 7/1996) 1 CD
Nikolai Medtners Werk war lange Zeit nahezu vergessen. Vielleicht lag es daran, dass seine Musik nicht dieses unverwechselbare "russische Parfüm" absondert wie die Konzerte seines Freundes und Förderers Rachmaninow. Die werden gerne als Prototypen angesehen, dabei ist ein Großteil der Konzerte und sinfonischen Werke der russischen Jahrhundertwende eher deutscher Hochromantik verpflichtet als russischer Seelenverfinsterung (bei Arensky, Glasunow, Cui und eben auch Medtner ist das nur ein Gewürz unter vielen).
Was Medtners Idiom ausgesprochen originell macht, ist seine Verschmelzung traditioneller Satztechnik nach dem Vorbild von Brahms mit Stilzügen russischer Musik des beginnenden 20. Jahrhunderts; nicht nur Freund Rachmaninow, auch Skrjabin und Prokofjew schauen vorbei, und doch ist Medtners Sprache keinen Takt lang epigonenhaft. In dieser Aufnahme mit Konstantin Scherbakow am Klavier kann man Musik kennenlernen, die derartig schön und interessant ist, daß man Appetit bekommt. Die Vervollständigung der bei Marco Polo begonnenen Gesamteinspielung der Klaviersonaten wäre eine diskografische Großtat.
Matthias Kornemann, 28.02.1998
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