Sony SK 60956
(67 Min., 11/1998, 12/1999) 1 CD
Wenn ein Instrumentalist Musik für sich selbst schreibt, steht oft gebrauchsfertige Virtuosenliteratur der eher seichten Sorte zu erwarten: Brillanter Stoff für die effektvolle Selbstinszenierung. Edgar Meyers Doppelkonzert für Cello und Kontrabass ist glücklicherweise nicht von dieser Art. Zwar wird auch hier den Solisten Etliches an quicker Behändigkeit abgefordert - sowohl der Interpret Meyer als auch Yo-Yo Ma am Cello müssen ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen und finden das hörbar richtig gut -, doch lebt das Stück vor allem von seinem raffinierten Wechsel zwischen unterschiedlichen Stil-Anklängen und Ausdrucksebenen. Da liegen Choral und Jazz, Intimes und Extrovertiertes ganz dicht beieinander. Das gilt auch für Meyers mit Blues-Anklängen durchsetztes D-Dur-Kontrabass-Konzert.
Allerdings wäre das Zuhören hier kaum so spannend und so gewinnbringend, spielte Edgar Meyer nicht so hinreißend, wie ich noch nie einen Kontrabassisten auf seinem sperrigen Stück Holz habe spielen hören. Wie er nicht nur rasante Läufe präzise wiedergibt, sondern noch außerdem mit Klangfarben und mit Nuancen des Ausdrucks spielt: Das ist - zumal vor dem Hintergrund des vielen Ungefähren, das man sonst schon gelegentlich von Vertretern seiner Zunft gehört hat - schlichtweg fantastisch.
Dieses Spiel hebt sogar Bottesinis eher marginale Kompositionen in den Rang wohl bekömmlicher Appetithappen. Im Falle von Bottesinis Gran Duo Concertante garniert sie Joshua Bell ebenso kunst- wie geschmackvoll.
Susanne Benda, 25.07.2002
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