Capriccio/EMI 10846
(63 Min., 11/1997) 1 CD
Das italienische settecento, das Jahrhundert Locatellis, Veracinis und Tartinis, ist eine wahre, noch lange nicht ausgeschöpfte Fundgrube für glänzende Violinmusik. Doch während man das Einschlägige aus Rom (Corelli) oder Venedig (Vivaldi) schon einigermaßen gut kennt, ist die Violinistik aus Neapel, jener Stadt, in der selbst ein Corelli nur kurz und glücklos wirkte, selbst an ihrem Ursprungsort nie so recht bekannt geworden - zumal sie schon zur Barockzeit im Schatten der Oper stand.
So kommt der neuen Reihe “Musica Napoletana - I Virtuosi del Violino” einiges Verdienst zu, mit der Capriccio die junge römische Accademia per Musica unter der Leitung des Goebel-Schülers Christoph Timpe beauftragt hat. Und die agiert mit kompetenter Sorgfalt und Entdeckerfreude. Den Einstand macht sie mit Quartettsonaten der neapolitanischen Hofmusiker Giuseppe A. Avitrano und Angelo Ragazzi. Mehr noch als Avitranos handwerklich solide Kirchensonaten werden Ragazzis sechs Beiträge durch fantasievolles Ausschöpfen der kompositionstechnischen Möglichkeiten zu einem beredten Anwalt einer Besetzung (drei Violinen und Basso continuo), die sich nie gegen die Triosonate durchsetzen konnte. Der engelhafte Ragazzi hätte als offensichtlich ein Vierteljahrtausend unterschätzter Meister eine vollständige Einspielung seines zwölfteiligen Zyklus verdient.
Marcus A. Woelfle, 28.02.1999
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