Gimell CDGIM 033
(56 Min., 2000) 1 CD
Von der "mystischen Intensität des Ausdrucks, die ihre Wurzeln im spanischen Katholizismus hatte", ist im Beiheft zur CD die Rede. Gemeint ist die Musik Cristóbal de Morales', und gemeint sein könnte durchaus auch die Art und Weise, in der sich die Tallis Scholars dessen "Missa Si bona suscepimus" nähern. Denn das geschieht ganz ruhig, ganz unspektakulär.
Verhalten wirkt diese Parodie auf Philippe Verdelots "Si bona suscepimus", zart verschieben sich die einzelnen Stimmen gegen- und übereinander, bilden sie ein Geflecht von Imitationen, Veränderungen und (Rück-)Bezügen, das von Peter Phillips nicht etwa mit Bedeutung oder gar mit Emotion aufgeladen wird, sondern das er in stetem, gleichförmigem und doch durchgestaltetem Fluss hält.
Wer sich in diese Musik aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vertieft, der wird erstaunt sein über die Feinheiten, mit denen Morales dem polyphonen Satz gleichsam zu dezenten Faltenwürfen verhilft. Diese Dezenz wird ganz besonders im Vergleich mit der klangsinnlichen und weitaus stärker auf Wirkung bedachten achtstimmigen Motette "Andreas Christi famulus" spürbar, die heute dem franko-flämischen Komponisten Thomas Crecquillon zugeschrieben wird.
Susanne Benda, 01.02.2001
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