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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Franz Lachner

Streichquartette d-Moll op. 120 und A-Dur op. 76

Rodin-Quartett

Amati/Note 1 0003/1
(59 Min., 8/1998) 1 CD

Fast schon ein Etikettenschwindel: RODIN steht da groß und tiefrot, darunter QUARTETT. Schon freut man sich über eine Rarität, hat der größte Bildhauer Frankreichs tatsächlich auch komponiert?! (Das reichlich unscharfe Foto bestätigt: Natürlich, das ist Gérard Depardieu in der Rolle Rodins!) Erst dem wirklich misstrauischen Leser fällt der erschütternd kleingedruckte und in die Grafik hineinversteckte Name auf: "Franz Lachner", und der war ja nun wirklich Komponist, Sohn einer ganzen Musikerdynastie, einer aus dem Sangeskreis um Schubert, zweite Reihe, der in Mannheim offenbar einen fulminanten "Fidelio" dirigierte und als Hofkapellmeister an der Münchner Oper seine Karriere krönte.
So sah Franz Lachner sich selbst zuvörderst, als Dirigenten, der "auch" komponierte, darunter sechs Streichquartette zwischen Simon Sechter und frühem Schubert, jeweils für den eigenen privaten Quartettzirkel. Das ist durchaus anhörenswerte Frühromantik, auch wenn deren Wieder-Auftauchen natürlich mit der Entdeckerwut der beim Standardrepertoire längst einbrechenden CD zu tun hat.
Gespielt recht wacker, aber musste der wacklige Einsatz gleich zu Beginn so stehenbleiben? Das Beiheft zitiert eine Eloge: "Ein neuer Stern am Himmel der Streichquartette. Präzise Technik und Tempo, wo es hingehört, große Ruhe wie auch schwingender Rhythmus, das sind die Stärken des Rodin-Quartetts." Und etwas weiter dann: "Lässt sich beim Rodin-Quartett eine Affinität zum Namensgeber, dem französischen Bildhauer Auguste Rodin, herstellen." Vielleicht, wenn man nicht an das Endprodukt denkt, die fertige Plastik, sondern an das vorausgehende mühsame Bearbeiten des Steins. Und von der ersten Aussage lässt sich bekräftigen, dass die Tempi wohl stimmen. Jedenfalls, wo sie hingehören...

Thomas Rübenacker, 01.09.2007


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