Mit solchen Harmonika-Klängen kann nur ein Blues-Album losgehen, oder? Dann eine Tuba - oder vielleicht eher eine Brass-Band? Das arabische Instrumentarium paßt dazu, als stünden die Pyramiden schon immer auf dem Grand Canyon: also doch ein neuer Geniestreich des libanesischen Oud-Meisters Rabih Abou-Khalil.
Rahmentrommler Nabil Khaiat, Schlagzeuger Mark Nauseef, Tuba- und Serpent-Spieler Michel Godard sowie der spritzige Mundharmonikavirtuose Howard Levy gehören schon jahrelang zum Umkreis dieses Brückenschlägers. Die fünf sind schon so gut miteinander vertraut, daß Gedankenlesen für sie kein Ziel, sondern schon Grundvoraussetzung des Musizierens zu sein scheint.
Rabihs so leicht klingende, aber vor allem rhythmisch diffizile Kompositionen sind dem Team schon lange in Fleisch und Blut übergegangen, und die Live-Atmosphäre wirkt besonders vitalisierend und inspirierend. Daher präsentiert sich die Vereinigung arabischer und euroamerikanischer Elemente sogar noch zwingender und ungezwungener als auf Abou-Khalils Studioalben. Bald wird sie ebensowenig als Mischung auffallen wie die Verbindung von Blues und Gospel im Soul. Rabih hat eine Musikrichtung mitbegründet, die so überzeugend wirkt, als wäre sie, wie einst der Jazz, das Resultat der kulturellen Annäherung verschiedener Volksgruppen, die vorher schon jahrzehntelang auf engem Raum gelebt haben.
Marcus A. Woelfle, 01.06.1997
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