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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Jean Françaix, Francis Poulenc, Michael Riessler, Leroy Anderson

Paris mécanique

Trio di Clarone, Michael Riessler, Pierre Charial

Marsyas/harmonia mundi MAR-1801 2
(66 Min., 3/2004) 1 CD

Zu Beginn der CD ist das Aufziehen der Mechanik eines Musikautomaten und eine mechanische Vogelstimme zu hören, dann geht es mit Drive durch zwei Dutzend musikalische Miniaturen, vorwiegend aus dem Paris der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Faszination für die technischen Errungenschaften ist das Motto für eine Zusammenstellung von Originalwerken, die das Motorisch-Mechanische betonen: von Poulenc, über virtuose Arrangements von Leroy-Anderson-Stücken bis zu Neukompositionen von Michael Riessler, raffiniert und kurzweilig zu einem Kontinuum montiert, das so wirkt wie original komponiert.
Die ungewöhnliche Besetzung von bis zu vier Klarinetten und Drehorgel - das Trio di Clarone um Sabine Meyer hat sich zusammengetan mit dem Drehorgelvirtuosen Pierre Charial und dem Jazzklarinettisten und Komponisten Michael Riessler - stellt sich als Glücksfall heraus. Alle Vorurteile gegenüber der Drehorgel als monotones und statisches Jahrmarktinstrument wirft man schnell über Bord, wenn man erlebt, was Pierre Charial aus seinem chromatischen Instrument zaubert; es wurde speziell für ihn gebaut und ist üppig ausgestattet mit 156 Pfeifen, darunter einigen Effekten wie Vogelstimmen und Klingeltönen; Charial stanzt sich seit drei Jahrzehnten seine Lochkarten selbst.
Die bis zu fünf Instrumente verweben sich oft zu einem Klang, bei dem man sich fragt, wer gerade welchen Effekt erzeugt. Die Interpretationen sind von einer Musikalität, die einen vergessen lässt, dass ein lochkartengesteuertes Instrument mitwirkt. In Andersons "Syncopated Clock" swingt es, in vielen Stücken verblüfft die Virtuosität, bekannte Stücke hört man durch die pfiffigen Arrangements wie mit neuen Ohren.
Eine ziemlich ungewöhnliche CD, witzig und virtuos, transparent im Klangbild, ein Hörspaß, der kaum jemanden kalt lassen wird.

Peter Overbeck, 01.09.2007


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