EMI 587 011-2
(64 Min., 12/2004) 1 CD
Ein Mann will nach oben: Mit seiner Stradivari von 1703, einer Leihgabe der Baden-Württembergischen Landesbank-Stiftung, tourt Linus Roth unermüdlich durch deutsche Lande. Noch sind es eher die kleinen Säle und feinen Festivals zwischen Crailsheim und Zwiefalten, bei denen der junge Geiger zu hören ist - doch das dürfte sich bald ändern. Die klingende Visitenkarte, die Linus Roth jetzt zusammen mit seinem sensiblen Begleiter José Gallardo auf CD abgegeben hat, müsste ihm endgültig die Türen der großen Konzerthäuser öffnen. Denn der 27-Jährige beglaubigt mit dem stilistischen Querschnitt, dass die ellenlange Repertoireliste auf seiner fünfsprachigen Website www.linusroth.com keineswegs Protzerei ist. Ob er in Felix Mendelssohn-Bartholdys F-Dur-Sonate mit schlankem Ton und jugendlicher Emphase mitreißt, ob er Johannes Brahms’ Opus 100 mit raffinierter Rhetorik vorträgt, ob er bei Claude Debussy alles Wolkig-Süße vermeidet, die Violinlinien nicht im Geschmack des Jugendstil nachmalt, sondern sich lieber an der farbsatten Strenge eines Robert Delaunay orientiert, Linus Roth versteht seine Zuhörer stets von der Qualität der Partituren zu überzeugen. Dass er sein Instrument virtuos beherrscht, versteht sich von selbst: Eugène Ysaÿes mörderische dritte Solo-Sonate krönt, mit souveräner Lässigkeit gespielt, dieses reife Debüt.
Frederik Hanssen, 14.01.2006
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