Hänssler/Naxos 93.025
(76 Min., 1956 - 1958) 1 CD
Zunächst einmal wirkt diese Zusammenstellung historischer Aufnahmen mit dem Tenor Fritz Wunderlich wie ein klingender Gruß aus der Zeitmaschine: Kaum ist man fünfzig Jahre zurück gereist, vibrieren die Streicher schon, was das Zeug hält - und sind Heinrich Schütz' "Sinfoniae Sacrae" von einem Pathos umgeben, das im Zeitalter einer ganz selbstverständlich etablierten historischen Aufführungspraxis schon wieder exotisch und mithin interessant wirken muss.
Aber vergessen wir nicht den Protagonisten, der in den Dokumenten aus den Jahren 1956 bis 1958 hörbar an Schmelz und an individuellem Ausdruck zulegt. Dabei drängt sich Wunderlich dort, wo er im Duo oder gar im Ensemble agiert, niemals über Gebühr in den Vordergrund. Trotzdem hört man ihn auch hier heraus, vernimmt man auch hier staunend seine enorme Fähigkeit, "auf Linie" zu singen und die vertonten Texte punktgenau zu artikulieren.
Hinreißend fand ich vor allem die drei ausgewählten Lektionen aus Johann Rosenmüllers "Lamentationes Jeremiae Prophetae": Die gestaltet Wunderlich so intensiv, dass man den vitalen Graupner anschließend kaum ertragen mag.
Susanne Benda, 25.01.2001
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