Sony SK 89650
(68 Min., 3/2001) 1 CD
Leider singt Marcelo Álvarez nicht so gut, wie er aussieht. Stimmten Aussehen und stimmliche Qualität bei ihm überein, dann müsste er entweder eine Glatze haben oder in der Höhe weniger schütter singen. Doch lassen wir das. Und stellen lieber ganz sachlich fest, dass uns die Begegnung des Argentiniers mit Werther, Hoffmann, Romeo, Don Carlo, Des Grieux und anderen weder sonderlich berührt noch betört.
Im Verlangen nach möglichst viel Stimmvolumen verausgabt sich Álvarez nahezu immer, schleift er die Last hoher Töne nur mühsam bis an (und manchmal auch gerade nur bis dicht vor) die Zielgerade und drückt dynamisch auf die Tube, wo immer das Wirkung machen könnte. Schade: Denn hielte Álvarez seinen grundsätzlich recht feinen Tenor stärker im Zaum des Lyrischen, dann würde er unschwer mit Weniger mehr erreichen.
Das kann man hier freilich bloß erahnen - denn obwohl Álvarez etwa die Spitzentöne des Tonio aus Donizettis "Regimentstochter" ("Ah! mes amis ... Pour mon âme") problemlos erreicht, kollabiert er anschließend angesichts nur mittelschwerer Belastungen. Es steht ernsthaft zu befürchten, dass hier ein Talent ziemlich schnell verheizt wird.
Susanne Benda, 29.11.2001
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