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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Giuseppe Verdi, Georges Bizet, Giacomo Puccini

Maria Callas At Covent Garden 1962 & 1964

Maria Callas, Tito Gobbi u.a., Chor der Oper Covent Garden, Orchester der Oper Covent Garden, Carlo Felice Cillario, Georges Prêtre

EMI 4 92851 9
(70 Min., 1962 - 1964) 1 DVD, schwarzweiß, Dolby digital, PCM-Stereo; PAL 4:3

Scarpia müsste Puccinis Oper heißen, nicht "Tosca", wenn der zweite Akt des Werks gesungen und gespielt wird wie 1964 in Covent Garden: Tito Gobbi ist in dieser Rolle so überragend, dass seine vollkommene Präsenz einem ständig Schauer über den Rücken jagt. Jedem Blick, jeder Geste dieses großen Sängerdarstellers folgt das faszinierte Auge des Betrachters, während Gobbi sich durch das opulente Bühnenbild Zefirellis bewegt. Dazu lässt er eine Stimme von solcher Kraft, Schönheit und Ausdrucksstärke erklingen, dass sie fast zu schade ist für das Scheusal Scarpia.
Maria Callas hingegen, die als Tosca gegen diesen Ausbund an Boshaftigkeit und Eitelkeit zu kämpfen hat, ist im Jahre 1964 nicht mehr in Hochform: Darstellerisch und physiognomisch beginnt sie bereits zu zerfallen, und ihre Arie "Vissi d'arte" offenbart auch stimmliche Angeschlagenheit, die sich besonders quälend zum Beispiel in den etwas zu hohen Spitzentönen äußert. Mario Cioni als Cavaradossi hat hier nur vergleichsweise wenig zu singen, tut dies jedoch präsentiert ausdrucksvoll, brillant und stimmschön. Es muss ein unvergesslicher Abend gewesen sein, jener 9. Februar 1964 im Königlichen Opernhaus Covent Garden.
Maria Callas war zwei Jahre früher am selben Ort noch deutlich besser zu erleben: Vor allem die "Habanera" aus Bizets Carmen versteht sie gekonnt und abwechslungsreich mit Leben zu erfüllen, wobei die Großaufnahmen ihre schauspielerischen Künste nicht im allerbesten Licht erscheinen lassen (wie anders war das bei Gobbi!). Kein Zweifel, auch die (kürzeren) Ausschnitte von 1962 sind mehr als einen Blick Wert, aber der Zweite Akt aus Tosca von 1964 ist ein Muss für jeden Opernliebhaber, denn er lässt das meiste, was man heute auf der Bühne zu sehen bekommt, ein gutes Stück hinter sich.

Michael Wersin, 01.09.2007


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