EMI 7 54454 2
(1991) Komponiert: 1903-1905, Uraufführung: 8. Februar 1904 (Erstfassung), 19. Oktober 1905 (Neufassung); DDD
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EMI 7 61011 2
(1945)
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Sibelius‘ Violinkonzert ist eine glückliche Synthese zwischen Erfüllung der virtuosen Ansprüche der Violine und sinfonischem Zuschnitt - und es wäre ohne die aus der herben Schönheit seiner finnischen Heimat mit ihren Seen, Wäldern, weiten Ebenen und ihrer Sagenwelt bezogenen Wirkungen nicht denkbar. Wirkungssicherheit und musikalische Substanz macht das Konzert bei Solisten und Dirigenten gleichermaßen beliebt.
Doch schon der Beginn des ersten Satzes birgt Fallstricke: Wenn die Solovioline beginnt, über einem pp beginnenden Tremolo der gedämpften Geigen das thematische Material vorzustellen, kann dies wie ein kaum endendes Crescendo wirken, wie ein lange gedehnter Sonnenaufgang über einer fahlen Winterlandschaft, die sich allmählich zu regen beginnt und dann mit einem "Donnerschlag" erwacht. Hier wird nicht nur von vielen Interpreten, sondern auch von der Aufnahmetechnik gesündigt. Die Lautstärkeregler werden oft zu früh hochgezogen, um beim Forte-Ausbruch erschrocken zurückgeführt zu werden, was zu einer sträflich verharmlosenden Nivellierung der Musik führt.
Am überzeugendsten und zielstrebigsten haben in jüngerer Zeit Mariss Jansons und Frank-Peter Zimmermann diesen Einstieg dargestellt. Bei kaum einer anderen Aufnahme festigte sich bei mir so wie hier der Eindruck eines Musikschauspiels, bei dem ein alle Register ziehender Rhapsode seine Geschichten erzählt. Das Finale, meist als tänzerisch-lebensfroh charakterisiert, kommt hier eher einem Totentanz nahe - zu eindeutig läßt Jansons das scharf markierende Ostinato pochen, als daß es bei naiv-unbefangener "Fröhlichkeit" bleiben könnte.
Die französische Geigerin Ginette Neveu (1919-1949) hat in ihrem kurzen Leben zwei Einspielungen hinterlassen, die zum zeitlosen Maßstab wurden: es sind die Violinkonzerte von Brahms und Sibelius. Neveu konfrontiert uns mit einer energiegeladenen Kompromißlosigkeit, die der Knorrigkeit beider Komponisten Rechnung trägt.
Wolfgang Wendel, 01.01.1970
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