Melodiya/BMG 74321 40710 2
(1969) 5 CDs, Komponiert: 1968, Uraufführung: 1969 in Moskau; Teil der Oistrach-Edition; Live-Aufnahme
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Olympia/Helikon OCD 579
(1985) Komponiert: 1968, Uraufführung: 1969 in Moskau; Live-Aufnahme
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Vanguard Classics/Note 1 99021
(1992) Komponiert: 1968, Uraufführung: 1969 in Moskau
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Schostakowitsch komponierte sein Zweites Violinkonzert zu David Oistrachs sechzigstem Geburtstag im Jahre 1967 - und merkte zu spät, dass er ein Jahr zu früh dran war. Seinen Fehler, der ihm angesichts des engen Verhältnisses zu David Oistrach besonders peinlich war, versuchte er durch ein weiteres, wiederum Oistrach gewidmetes Werk "gutzumachen", eben die Violinsonate op. 134. Die Uraufführung - zusammen mit dem Pianisten Moissej Wainberg – fand am 8. Januar 1969 bei einer internen Veranstaltung des russischen Komponistenverbandes statt, die erste öffentliche Aufführung am 3. Mai 1969 zusammen mit Swjatoslaw Richter.
Die Violinsonate ist durch bittere Erfahrungen früher Jahre, das politische Klima der Entstehungszeit (Niederwerfung des "Prager Frühlings") und Schostakowitschs schlechte gesundheitliche Verfassung geprägt. Sollten daran je Zweifel aufkommen, müssten sie durch Quartmotive im ersten Satz - als alte Todesmotive - und die Anlehnung an Motive aus Alban Bergs Violinkonzert im dritten Satz ausgeräumt sein.
Betrachtet man die Aufführung vor dem Komponistenverband als Prüfung hinsichtlich der "politischen Tauglichkeit für öffentliche Aufführungen", darf man den Mitschnitt der Aufführung mit David Oistrach und Swjatoslaw Richter vom 3. Mai 1969 als die eigentliche Geburtsstunde der Sonate ansehen. Sigrid Neef spricht von einer "Interpretation ohne jeden Kompromiss, weder gegenüber dem Publikumsgeschmack, noch gegenüber jeglichem Schönheitsideal, nur der Wahrheit einer zornigen und bitteren Erfahrung verpflichtet." Außer einer bedingungslosen Empfehlung möchte ich dem nichts hinzuzufügen.
Der Konzertmitschnitt von Oleg Kagan und Swjatoslaw Richter aus dem Jahre 1985 überzeugt durch einen überragenden Kagan und eine Oistrach noch übertreffende Kompromisslosigkeit. Im Allegretto wird auskomponiertes Grauen, Zwang und nackte Gewalt schonungslos offenbart. Von den jüngeren Aufnahmen ist Isabelle van Keulen mit Ronald Brautigam an erster Stelle zu nennen. Auch hier führen instrumentale Extraklasse und Interpretationsdichte zu packenden Ergebnissen.
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Freiluftmusik: Es muss schon eine besondere Ehre sein, sich als erwählter Liebling eines gekrönten Hauptes zu fühlen. Richard Wagner könnte ein Lied davon singen, aber auch James Paisible. Sagt Ihnen nichts? Jacques oder James Paisible war ein Franzose und im Gefolge Robert Camberts nach England gekommen. Dieser war enttäuscht davon, dass ihn der Italiener Giovanni Battista Lulli (oder später: Lully) aus dem französischen Musikleben verdrängt hatte, wollte daraufhin mit ein paar […] mehr