DG 431 664
(1989) Komponiert: 1987, Uraufführung: 1988 in Salzburg
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Sony 67189
(1994) Komponiert: 1987, Uraufführung: 1988 in Salzburg
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Naxos 8.553169
(1995) Komponiert: 1987, Uraufführung: 1988 in Salzburg
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Synthese und Echo - unter diesem Motto könnte Witold Lutoslawskis einziges Klavierkonzert stehen. Es mag verwundern, dass Lutoslawski sich erst im letzten Jahrzehnt seines Lebens zur Komposition eines solchen Konzerts entschloss, war doch das Klavier "sein Instrument", für das er in der Frühzeit seines Schaffens einige virtuose Werke komponierte. Später standen dann jedoch andere Themen als instrumentale Virtuosität im Vordergrund seiner kompositorischen Entwicklung. Trotzdem beschäftigten die Pläne zu einem Klavierkonzert Lutoslawski für lange Zeit. Es war der Pianist Krystian Zimerman, der den Komponisten schließlich diese Pläne in die Tat umsetzen ließ.
In seinem Klavierkonzert vollzieht Lutoslawski eine große Zusammenfassung seiner kompositorischen Errungenschaften. Es ist in freier Atonalität gehalten, und wie in den meisten seiner Werke verwendet er seine spezifische Variante der Aleatorik: auskomponierte Abschnitte wechseln mit sogenannten Ad-libitum-Passagen, in denen das Notenmaterial von den Spielern frei zu variieren und zu rhythmisieren ist - Lutoslawski spricht von "Skulpturen aus flüssigem Metall".
Einerseits bleibt Lutoslawski in diesem Werk also deutlich seiner Kompositionsweise treu, andererseits erweist er hörbar der Vergangenheit, genauer, der Romantik, seine Reverenz: Er schreibt ein großes Virtuosenkonzert, das im Klaviersatz und in der Ausdruckshaltung der vier Sätze durchaus Querverweise aufweist zu den Gattungsbeiträgen von Liszt und Rachmaninow; ja gelegentlich erscheinen sogar Anklänge an Gershwin ferne am Horizont. Lutoslawskis Klavierkonzert ist ein Werk, das geeignet ist, konservativen Hörern die Scheu vor der Moderne zu nehmen.
Die Einspielung mit dem Widmungsträger Krystian Zimerman ist in ihrer interpretatorischen Autorität, Zimermans gleichermaßen hochvirtuosen wie sensiblen Anverwandlung von Lutoslawskis farbenreichen Partitur unübertroffen und erhält durch den Komponisten am Pult zusätzliche Authentizität.
Technisch makellos und feinsinnig ist auch die Aufnahme mit Paul Crossleys, der eher die modernen Elemente als die Rückbesinnung auf den romantisch-virtuosen Klavierstil betont. Ebenfalls eine sehr zuverlässige Interpretation bietet Piotr Paleczny; die CD bietet zudem den Bonus, für wenig Geld einen Überblick über das Schaffen Lutoslawskis von den Anfängen bis zum Spätstil zu vermitteln.
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Nach seiner viel beachteten Aufnahme der 7. Sinfonie setzen François-Xavier Roth und das Gürzenich-Orchester Köln ihre Bruckner-Gesamteinspielung fort. Die „Romantische“, wie Anton Bruckner seine vierte Sinfonie selbst betitelt, komponierte er 1874 inmitten einer Zeit persönlicher Niederlagen. Und er zweifelt sofort an seinem Werk, bezeichnet manche Stellen als „unspielbar“ und findet die Instrumentation „hie und da überladen und zu unruhig“. Erst Jahre später, nach […] mehr